Über uns

Wer wir sind

Bär+Knell sind eine International tätige Künstler- und Designgruppe.
Die Designer Beata Bär, Gerhard Bär und Hartmut Knell gestalten seit 1992 Objekte aus gebrauchten Verpackungskunstoffen.

Hartmut Knell, Beata Bär und Gerhard Bär vor einem ihrer Lichtobjekte.

 

Kontakt

Bär+Knell
Marktplatz 9/1
D-74206 Bad Wimpfen

Beata Bär
beata.baer@t-online.de
Tel. +49(0)7063-6453

Gerhard Bär
baerknell@aol.com
0049(0)171-2834238

Hartmut Knell
Hartmut.Knell@t-online.de
Tel. 0175-2435826
Fax.+ 49(0)7063-7715

Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Prinzip des Recyclings.

Gebrauchte Kunststoffverpackungen – von der Chipstüte bis zur Weichspülerflasche – werden zur Herstellung von „Gebrauchsobjekten“ verwendet. Die ursprünglichen Farben und die dem Verbraucher geläufigen Logos bleiben weitgehend erhalten und werden nur durch den Herstellungsprozess verfremdet. Jedes Objekt bleibt in Form, Farbe und Struktur ein Einzelstück. Eine Individualisierung  geschieht und das Material bekommt eine Identität. Jedes Objekt  wird so zum Dokument einer bestimmten Zeit, zum Kommentar des Alltäglichen. Ein Spiegelbild unserer bunten Konsumwelt. (Bär+Knell)

„Auf der Suche nach neuen Schöpfungen… habe ich ganz bewusst den Bereich des Unrats, der Abfälle und ausrangierten Produkte, kurz des Unbrauchbaren erkundet.“(Arman, 1961)

Am Anfang war nicht das Design. Am Anfang war der Müll. Und der Zorn. Hekatomben von Kunststoffmüll, den das Duale System ab 1991 aus den deutschen Betrieben und Haushalten zusammentrug, und drei junge Entwerfer: Beata und Gerhard Bär und Hartmut Knell, die der Zorn packte, weil aus diesem hochwertigen, farbenprächtigen Material nichts anderes gemacht wurde als abstoßend braune Abflussrohre, Blumenkübel und Parkbänke im Holz-Look. Zum Zorn kam der archäologisch neugierige Blick auf die Abfallberge, die- geschichtsträchtig wie die Scherbenhaufen antiker Ausgrabungsstätten – Schicht um Schicht die Dingwelt und Lebensgewohnheiten einer modernen Industriegesellschaft enthalten mit ihren wechselnden Konsumentenvorlieben, geprägt von Zeitgeist, Designmoden und Marketingtrends. Dann kam die Lust am Experiment, die hartnäckige Suche nach technischen Verfahren, die es erlauben, die Geschichtshaltigkeit der Kunststoffabfälle, ihre individuelle Zusammensetzung hinüberzuretten in ein neues Dasein, Dieser Ansatz – ein manchmal geradezu fanatisch verfolgtes Offenlegenwollen – unterscheidet Bär und Knell von zeitlich etwas früheren oder parallelen Bestrebungen etwa bei Anna Castelli Ferrieri oder Jane Atfield. Während z.B. die britische Designerin Möbel aus importierten amerikanischen Kunststoffrecycling-Platten verschraubt, die in ihrer gleichmäßigen Marmorierung anonymisiert und uniform sind, erstrebten und erreichten Bär + Knell das Unikathafte im Rahmen serieller Produktion. In einem langen Formfindungsprozess wurden Entwürfe entwickelt, die dem spezifischen Charakter des Materials entsprechen. Im Extremfall aber sind es Kissen aus transparenten Plastikhüllen, die mit gesäuberten , sonst jedoch unbearbeiteten alten Kunststoffverpackungen befüllt werden. Dabei schließt sich der Kreis zu Nouveau Realisme und Pop Art, als deren Erben man Bär + Knell bezeichnen könnte. Jedoch im Gegensatz etwa zu Arman beharren Bär + Knell auf der zyklischen Vorstellung einer Wiederverwendung des vermeintlichen Ausgedienten. Wie bunte Phönixe steigen ihre Objekte aus unseren Müllbergen. (Dr. Florian Hufnagl, Leitender Sammlungsdirektor Die Neue Sammlung, München)

English Version

Our work is the means of achieving aesthetic and ecological targets. And everything revolves around the principle of recycling. Plastic packaging waste – from bags for potato crisps to bottles for fabric softeners – is used to produce useful “ everyday items. The original colours and printed brand names and logos that consumer know so well are all there; they have just been changed slightly by the manufacturing process. Each object is unique  and become identity as regards shape, colour and structure. This  individualism All objects are testimony of their times, giving insight into consumerism and, in fact, acting as a mirror of everyday life. (Bär + Knell)

In my search for new creations… I consciously turned my attention to garbage, waste, discarded products – quite simply, the unusable.”(Arman 1961)

In the beginning there was not design. In the beginning there was waste. And anger. Hecatombs of plastic waste that had been collected by the Dual System from German firms and households since 1991, and three young designers, Beata and Gerhard Bär and Hartmut Knell, who were consumed with anger because this valuable, brightly coloured material was only being used to manufacture hideous brown drainage pipes, flowerpots and park benches that looked like wood. Added to there anger was their archeological curiosity about our mountains of  waste which, like the heaps of fragments from antique excavation sites, contain a wealth of history – layer upon layer of the traces left by the material world and living habits of a modern industrial society with its changing consumer preferences that are characterised by the spirit of the times, designer fashions and marketing trends. And then, there was the desire to experiment – the stubborn search for technical processes that would make it possible to save the individual composition and historical nature of plastic waste and give it a new existence. This approach – at times a fanatically pursued desire to reveal  and disclose – is what sets Bär + Knell apart from earlier or parallel attempts made for instance by Anna Castelli Ferrieri or Jane Atfield. While the British designer produces furniture from recycled plastic boards imported from America which, with their regular graining, are anonymous and uniform, Bär + Knell’s target was to attain individuality and uniqueness within the framework of series production, a target they have achieved with their massproduced one-offs. In a long form-finding process designs were developed to comply with the specific nature of the materials. In the extreme case, there are also cushions consisting of transparent plastic covers filled with cleaned but otherwise unprocessed plastic packaging waste. This is where the circle closes to Nouveau Réalisme and Pop Art, from which Bär + Knell consistently show that supposedly useless things can, in fact, be reused. Their objects arise like a colourful phoenix from our mountains of waste. (Prof. Dr. Florian Hufnagl Executive Director, die Neue Sammlung, Munich)

CV

Beata Bär
Diplom-Designerin, geb. 23. 07. 1962
1981 – 87 Studium Fachbereich Innenarchitektur an der Fachhochschule Mainz
1987 – 89 Freie Arbeiten
1989 Zusammenarbeit mit TRAU in Turin, Arredamenti per ufficio
Entwicklung und Realisierung Büromöbelserie „Barbarossa“
1990 Aufenthalt in Italien
1991 Aufenthalt in Frankreich
1992 Gründung von Bär+Knell Design

Gerhard Bär
Diplom-Designer, geb. 06. 03. 1959
1981 – 87 Studium Fachbereich Innenarchitektur an der Fachhochschule Mainz
1987 – 89 Freie Arbeiten
1989 Zusammenarbeit mit TRAU in Turin, Arredamenti per ufficio
Entwicklung und Realisierung Büromöbelserie „Barbarossa“
1990 Aufenthalt in Italien
1991 Aufenthalt in Frankreich
1992 Gründung von Bär+Knell Design

Hartmut Knell
Designer, geb. 14. 07. 1966
1987 – 88 Meisterschule für Schreiner, Heilbronn
1988 – 90 Fachakademie für Gestaltung, Regensburg
seit 1991 staatlich geprüfter Gestalter, selbständig
1992 Gründung von Bär+Knell Design

Bär+Knell leben und arbeiten in Berlin und Bad Wimpfen.